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Max Verstappen: Vom Jungstar zum Doppelweltmeister

9. Oktober 2022

Mit dem Sieg beim Großen Preis von Japan holt sich der Niederländer erneut die Formel-1-Krone. Max Verstappen hat es geschafft, sein ihm in die Wiege gelegtes Talent zu nutzen. Aus Mad Max wurde ein würdiger Weltmeister.

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Sieger Max Verstappen steht nach dem Rennen in Suzuka jubelnd auf seinem Red Bull
Überlegen fährt Max Verstappen in der Saison 2022 zu seinem zweiten WM-TitelBild: Steven Tee/Motorsport Images/IMAGO

Dass Max Verstappen seinen zweiten Weltmeistertitel ausgerechnet mit einem Sieg beim Großen Preis von Japan in Suzuka perfekt machte, wird ihn besonders gefreut haben. Denn mit diesem Rennkurs verbindet der Niederländer einen der vielen Meilensteine seiner Karriere. Drei Tage nach seinem 17. Geburtstag fuhr Verstappen im Oktober 2014 in Suzuka erstmals einen Toro-Rosso-Rennwagen, im Freien Training zum Großen Preis von Japan. Damit wurde er zum jüngsten Piloten der Formel-1-Geschichte.

Ein Rekord, der ihm wohl für immer erhalten bleiben wird: Als Reaktion auf die Verpflichtung des Teenagers Verstappen führte der Automobil-Weltverband FIA ab der Saison 2016 eine Altersgrenze von 18 Jahren ein. Seitdem wird auch ein Führerschein verlangt, um die sogenannte Superlizenz für die Formel 1 erwerben zu können.

Rasanter Verlauf der Karriere

Als Toro Rosso Max Verstappen 2014 für die Königsklasse des Motorsports verpflichtete, war er noch 16 Jahre alt. Sein Vater, Ex-Formel-1-Pilot Jos Verstappen, musste für den noch nicht volljährigen Filius den Vertrag unterzeichnen. Auch für einen Führerschein war Max noch zu jung, doch sehr schnell fahren konnte er bereits.

Max Verstappen im Rennanzug winkt ins Publikum
Die ersten Schritte: Toro-Rosso-Pilot Max Verstappen am 15. März 2015 vor dem Start des Großen Preises von AustralienBild: Srdjan Suki/dpa/picture alliance

Mit vier Jahren saß Verstappen erstmals in einem Kart, mit acht Jahren fuhr er die ersten Kart-Rennen. Seine Erfolge blieben nicht unbemerkt. Mit 16 gab der Niederländer sein Debüt in einem Formel-3-Rennauto und fuhr auf Anhieb die Tagesbestzeit. Danach entwickelte sich auch seine Karriere rasend schnell. Der Vertrag mit Toro Rosso, sein Renndebüt 2015 mit 17 Jahren und 166 Tagen beim Großen Preis von Australien und seine ersten WM-Punkte im zweiten Rennen in Malaysia, im weiteren Verlauf der Saison zwei vierte Plätze. Am Ende des Jahres zeichnete die FIA den jungen Niederländer als "Neuling des Jahres" aus - und auch als "Persönlichkeit des Jahres".

Mad Max

Die Begeisterung über Verstappens Persönlichkeit wurde jedoch nicht von allen geteilt. Wegen seines aggressiven Fahrstils erhielt er schnell den Spitznamen "Mad Max". Legendär wurde der Ausspruch des einstigen Formel-1-Stars Niki Lauda im November 2016 über Verstappen: "Der gehört in die Psychiatrie."

Max Verstappen jubelt mit einem Pokal in der Hand
Der wilde Max: Verstappen, jetzt bei Red Bull, jubelt am 15. Mai 2016 über seinen Sieg beim Großen Preis von SpanienBild: ATP/picture alliance

In jenem Jahr war der Niederländer von Toro Rosso zu Red Bull gewechselt und hatte gleich im ersten Rennen für seinen neuen Arbeitgeber in Spanien triumphiert. Damit löste Verstappen im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen den Deutschen Sebastian Vettel als jüngsten Sieger eines Formel-1-Rennens ab.

Volksheld in den Niederlanden

Nach einer eher durchwachsenen Saison 2017, die er auf dem sechsten Platz der Gesamtwertung abschloss, ging es aufwärts: 2018 Vierter, 2019 und 2020 Dritter und dann seine erste Weltmeisterschaft im Jahr 2021 - eingefahren im letzten Rennen in Abu Dhabi, als er dem Briten Lewis Hamilton in einem denkwürdigen Duell mit seinem zehnten Saisonsieg noch den Titel entriss. Sein Rüpel-Image von einst ist Verstappen inzwischen los, er ist zum abgebrühten Siegfahrer gereift. In seiner Heimat, den Niederlanden, wird er als Volksheld gefeiert.

"Ich habe jetzt alles erreicht in der Formel 1", sagte Verstappen schon nach seinem ersten Titelgewinn. In diesem Jahr präsentierte sich der Titelverteidiger wie ein echter Champion. Mit elf Siegen in 17 Rennen reiste er nach Suzuka und feierte seinen zweiten WM-Triumph - dort, wo seine beeindruckende Formel-1-Karriere vor acht Jahren begann.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter