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Fußball-Nationalteam: Deutschland in Bosnien-Herzegowina

10. Oktober 2024

In der UEFA Nations League tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Bosnien-Herzegowina an. Bundestrainer Julian Nagelsmann muss gegen einen Gegner mit vielen Bekannten aus der Bundesliga, einiges umbauen.

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Bundestrainer Julian Nagelsmann beobachtet nachdenklich
Viele der von Bundestrainer Julian Nagelsmann nominierten Spieler mussten für die Spiele in der Nations League absagenBild: Ulrich Hufnagel/picture alliance

Ausgangslage:

Wegen insgesamt sieben Absagen und Verletzungen wird sich das Gesicht der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim Auftritt in der UEFA Nations League am Freitagabend in Bosnien-Herzegowina (Anstoß 20:45 Uhr MESZ) zwangsläufig verändern. Neben Stammtorhüter Marc-André ter Stegen, der nach seinem Riss der Patellasehne längerfristig ausfällt, sind mit Kai Havertz, Jamal Musiala und Niclas Füllkrug drei wichtige Offensivkräfte nicht dabei. Zudem fehlen mit David Raum, Benjamin Henrichs und Robin Koch drei Abwehrspieler, die allerdings nicht regelmäßig zum Stammpersonal zählen.

Zumindest bei der Frage, wer im Tor steht, hat Bundestrainer Julian Nagelsmann sich früh festgelegt: Alexander Nübel vom VfB Stuttgart wird in Bosnien-Herzegowina erstmals für die Nationalmannschaft spielen, drei Tage später beim Heimspiel gegen die Niederlande in München, kommt dann Hoffenheims Oliver Baumann zu seinem Debüt. In der Offensive wird wohl noch mehr als sonst über den Leverkusener Florian Wirtz laufen, möglicherweise unterstützt von DFB-Rückkehrer Serge Gnabry und Debütant Tim Kleindienst.

So oder so ist ein Sieg gegen die Bosnier Pflicht, wenn man in der vierten Auflage der Nations League erstmals die Endrunde erreichen möchte. Der Start gegen Ungarn und die Niederlande war vielversprechend. Viele der bosnischen Spieler sind aus der Fußball-Bundesliga bekannt, beispielsweise Torjäger Ermedin Demirovic vom VfB Stuttgart, Torhüter Nikola Vasilj vom FC St. Pauli oder Sturm-Veteran Edin Dzeko, der mittlerweile bei Fenerbahce Istanbul spielt und 2009 mit dem VfL Wolfsburg Deutscher Meister wurde. Auch der Trainer ist ein "Kind der Bundesliga": Sergej Barbarez spielte von 1992 bis 2008 in Deutschland. Für Hansa Rostock, Borussia Dortmund, den Hamburger SV und Bayer Leverkusen bestritt er insgesamt 330 Bundesliga-Spiele. Der 53-Jährige ist seit April 2024 bosnischer Nationaltrainer. Er lebt in Hamburg.

Stimmen vor dem Spiel:

Joshua Kimmich (Kapitän Deutschland): "Das ist verrückt. Seit der Nominierung hat sich gefühlt der halbe Kader verändert."

Serge Gnabry (Deutschland): "Ich freue mich extrem, wieder dabei zu sein und viele bekannte Gesichter zu sehen. Es macht immer extrem viel Spaß und ich hoffe, wir gestalten die Spiele sehr erfolgreich. Es war sehr bitter, bei der EM nicht dabei zu sein, die von außen - so wie ich es bewerten kann - sehr gut ausgeschaut hat. Man hat den Teamspirit mitbekommen."

Tim Kleindienst (Deutschland): "Die Vorfreude ist natürlich riesig, weil es eines der besondersten Dinge ist, die man erleben kann. Wenn ich mit einem Länderspieleinsatz nach Hause fahren kann, wäre es wahnsinnig schön für mich."

Sergej Barbarez (Nationaltrainer Bosnien-Herzegowina): "Wir können nicht spielen, wenn wir uns nur zurückziehen. Wir können uns mit unseren Mitteln wehren, wir sind nicht hier, um nur zu verteidigen. Ich bin stolz auf das, was wir haben. Unsere Aufgabe wird sein, uns gut zu präsentieren und zu kämpfen."

Ermedin Demirovic (Bosnien-Herzegowina): "Ich freue mich extrem darauf, so viele Mannschaftskollegen zu treffen. Es wird schwierig. Wir wissen, dass wir ganz klar der Underdog sind. Aber wir wollen eklig sein, zweikampfstark, robust und dem deutschen Team das Leben schwer machen."

Statistik:

Die Partie ist erst das dritte Aufeinandertreffen beider Nationalteams und das erste Pflichtspiel. Bislang gab es zwei Freundschaftsspiele: Das erste endete 2002 in Sarajevo mit 1:1, das zweite fand kurz vor der WM 2010 in Frankfurt statt. Bastian Schweinsteiger, der zwei Elfmeter verwandelte und Philipp Lahm trafen damals beim 3:1-Sieg für Deutschland. Das Tor für die Gäste erzielte vor 14 Jahren Edin Dzeko, der mit 38 immer noch zum Kader gehört. Das Spiel findet diesmal nicht in der Hauptstadt Sarajevo, sondern in der Kleinstadt Zenica, etwa 50 Kilometer nord-westlich statt. In das Stadion Bilino Polje passen nur rund 13.000 Zuschauer.